Montag, 11. April 2011

Kinderlosigkeit – Warum Frauen keinen Nachwuchs wollen

In Deutschland kommen zu wenig Kinder auf die Welt: Derzeit hat jede dritte Frau keinen eigenen Nachwuchs. Vor allem hoch qualifizierte Frauen und solche, die in Großstädten leben, bleiben besonders häufig kinderlos.

Jede dritte Frau in Deutschland zwischen 16 und 75 Jahren ist kinderlos. Zu diesem Ergebnis kommt der Mikrozensus (Stichprobenvolkszählung) des Statistischen Bundesamts, eine jährliche Befragung von etwa 830.000 Menschen. In diesem Jahr fragten die Statistiker nicht nur nach im Haushalt lebenden Kindern, sondern konkret nach Geburten. Damit liegen erstmals verlässliche Daten über den Umfang der Kinderlosigkeit in der Bundesrepublik vor.

Wie sehr sich die Gebärfreudigkeit im Lauf der Zeit verändert hat, zeigt ein Blick auf die einzelnen Altersgruppen: Von den Frauen, die zwischen 1964 und 1068 auf die Welt gekommen sind und bei denen die Familienplanung mittlerweile weitgehend abgeschlossen sein dürfte, sind im Schnitt 21 Prozent kinderlos. Bei den Geburtenjahrgängen 1933 bis 1938 verzichteten lediglich 11 Prozent auf Nachwuchs.

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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren nicht nur viele Frauen in Deutschland Mutter, die meisten hatten auch viele Kinder. Doch allmählich setzte ein Geburtenrückgang ein. Zunächst nahm der Kinderreichtum in den einzelnen Familien ab. Dieses Phänomen lässt sich bei fast allen Frauen beobachten, die bis zum Ende der 1940er Jahre das Licht der Welt erblickten. Die nachfolgenden Frauengenerationen, also die Geburtenjahrgänge 1949, bekamen nicht nur weniger Kinder als früher, sondern immer mehr setzten gar keinen Sprössling mehr in die Welt. Heute ist somit nicht die sinkende Kinderzahl pro Mutter Hauptgrund für den Geburtenrückgang, sondern die voranschreitende Kinderlosigkeit.

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