Mittwoch, 30. März 2011

Geheimsprache-Formulierungen im Arbeitszeugnis – Teil 1

In der Schule haben wir uns mit den Geheimsprache-Formulierungen in Arbeitszeugnissen befasst. Dabei hat uns unsere Lehrerin eine Liste mit Formulierungen vorgelegt, bei der wir schauen sollte, was diese Formulierungen wirklich bedeuten. Jetzt möchte ich euch die Ergebnisse zeigen.

Paolo Martinoni/Flickr.com

1. Er hat alle seine Arbeiten ordnungsgemäß erledigt.
- Bedeutet: Er ist ein Bürokrat, der keinerlei Initiative entwickelt.

2. Er ist mit seinem Vorgesetzten zurechtgekommen.
- Er ist ein Mitläufer, der sich gut anpasst.

3. Er hat sich im Rahmen seiner Fähigkeiten eingesetzt.
- Er hat getan, was er konnte: das war nicht viel.

4. Er war immer mit Interesse bei der Sache.
- Er hat sich angestrengt, aber nichts geleistet.

5. Wegen seiner Pünktlichkeit war er stets ein gutes Vorbild.
- Er war in jeder Hinsicht eine Niete.

6. Er war sehr tüchtig und wusste sich gut zu verkaufen.
- Er war ein unangenehmer Mitarbeiter.

7. Wir haben uns im gegenseitigen Einvernehmen getrennt.
- Ihm wurde gekündigt.

8. Er bemühte sich, seinen Aufgaben gerecht zu werden.
- Er hat versagt.

9. Alle Arbeiten erledigte er mit großem Fleiß.
- Er war eifrig, aber nicht gerade tüchtig.

10. Er zeigte für seine Arbeit Verständnis.
- Er war ein Faulenzer.

11. Wir lernten ihn als umgänglichen Kollegen kennen.
- Man sah ihn lieber von hinten als von vorne.

12. Durch seine Geselligkeit trug er zur Verbesserung des Betriebsklimas bei.
- Er neigt zu übertriebenem Alkoholgenuss.

Sollte also mal einer dieser Sätze in eurem Arbeitszeugnis stehen, dann wisst ihr nun auch was er bedeutet und könnt mit eurem Chef darüber reden, wenn ihr damit nicht einverstanden seid. Manchmal gibt es Chefs, die gar nicht genau wissen, was sie mit solchen Sätzen eigentlich schreiben, wenn sie es doch nett gemeint haben. Also nicht gleich sauer werden, sondern erst einmal fragen, was der Chef damit gemeint hat – meist klärt sich das Ganze dann schon von selbst.

erik.schiegg/Flickr.com

1 Kommentar:

  1. Sehr geehrte Frau Blumenstock, für Ihren Beitrag haben Sie sich eines Bildes (Arbeitszeugnisses) bedient, das mir gehört bzw. auf meinen Namen lautet - ohne meine Erlaubnis. Ich bitte Sie daher, die Kopie meines Arbeitszeugnisses sofort zu entfernen.

    Paolo Martinoni
    Hammer 16
    5000 Aarau

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